Geisenheim, 27.08.2017

Erdbeben im Rhein-Main-Gebiet: Großübung des Technischen Hilfswerks

Ein ereignisreiches Wochenende liegt hinter uns und vielen weiteren Helferinnen und Helfern der THW-Großübung KATEX 2017. Das Einsatzstichwort "Erdbeben" erreichte ingesamt 150 Teilnehmer am Freitagnachmittag. Einsatz für die Bergungsgruppe 1 und die Fachgruppe Beleuchtung aus dem OV Seligenstadt

Abstützen eines Gebäudes in Mainz-Finthen

Schnell ist der erste Einsatzauftrag durch die Einsatzleitung verteilt. Für die vielfältigen und komplexen Aufgaben sind THW-Einheiten aus 13 hessischen Ortsverbänden nach Geisenheim gereist.

Zu Beginn der Übung entsteht dort der Bereitstellungsraum. Von dort wird zu den Einsatzorten gefahren, die Pausen zum Schlafen, Essen und Ausruhen genutzt. Dazu werden Feldbetten in Zelten aufgebaut. Das Team der LogV sorgt für die Verpflegung. Material zur Reparatur der THW-eigenen Ausstattung wird von der LogM bereitgestellt. Die Führungskräfte errichten eine mobile Führungsstelle zum Leiten und Koordinieren der Einsatzübung.

Das Erdbeben hat viele Schäden hinterlassen. Die Lage wird erkundet und an die Einsatzleitung weitergegeben. Diese verteilt die Einsatzaufträge.

Im Bereich Mainz-Finthen droht eine Hauswand zusammenzubrechen, und verletzte Personen müssen aus verschiedenen Gefahrensituationen gerettet werden. Damit die Einsatzkräfte ein Gebäude erreichen können, errichten sie eine etwa 10 Meter lange Brücke mithilfe des Einsatzgerüstsystems (EGS). Da der Einsatz zu Nachtzeiten stattfindet, muss großflächig ausgeleuchtet werden.

In Eschborn muss eine hölzerne Behelfsbrücke errichtet werden, damit Räumgeräte ihre Arbeit beginnen können.

Alle Helferinnen und Helfer stehen vor einer Herausforderung. Klar ist, dass viel Manpower, PS und Material zum Lösen der Einsatzaufträge notwendig ist. Auch das Drumherum muss gut organisiert sein.

"Wo genau braucht ihr das Licht?" Diese Frage wird an der Einsatzstelle in Mainz schnell geklärt. Man sieht genau die Risse in der Hauswand, die einzustürzen droht. Leuchtstarke Strahler werden schnell aufgestellt und viele Meter Leitungen verlegt, gleichzeitig wird der Lichtmastanhänger in Stellung gebracht. Schnell ist es großflächig tagehell und die Arbeiten am Gebäude können beginnen.

Ein vorgefertigter Holzbausatz, das Abstützsystem Holz (ASH), stabilisiert die Hauswand. Auf Handzeichen hin setzt der Ladekran die einzelnen Elemente an die richtige Position, die Helfer verbinden diese dann mit massiven Bolzen zu einem stabilen Tragwerk.

Andere Helfer sind auf der Suche nach vermissten und verletzten Personen in der Umgebung des Hauses. Übungspuppen müssen aus dem Obergeschoss und aus einem Tunnel geborgen werden.

Nebenan werden bereits Gerüstbauteile des Einsatzgerüstsystems (EGS) von einem LKW geladen. Diese dienen dazu, eine Brücke über den Graben zu bauen.

Am zweiten Übungsstandort in Eschborn ist der Brückenbau umfangreicher. Die Brücke wird aus Holz hergestellt, sie soll den 15t schweren Radlader tragen können. Die Teile dafür müssen jedoch erst ausgemessen und zugeschnitten werden.

Folgen der Übung sind nicht nur verschwitzte T-Shirts und dreckige Stiefel, sondern vor allem das gute Gefühl, Mitglied in einem großartigen Team zu sein.


  • Abstützen eines Gebäudes in Mainz-Finthen

  • Abstützen eines Gebäudes in Mainz-Finthen

  • Bau eines Steges mit Hilfe des Einsatzgerüstsystems in Mainz-Finthen

  • Bau einer hölzernen Behelfsbrücke in Eschborn

  • Befahren der Behelfsbrücke in Eschborn mit einem Radlader

  • Einsatzstelle "Abstützen eines Gebäudes" bei Nacht

  • Blick vom Gebäude auf die Einsatzstelle bei Nacht

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